Mein Tagebuch 1980-1989

26.06.-14.07.1989 Interrail durch Skandinavien

Gemeinsam mit meinem Freund Thomas Derntl bereiste ich drei Wochen lang die skandinavischen Länder Norwegen, Finnland und Schweden.

Die Reise führte uns auch auf die norwegischen Lofoten, die später in "Die verwunschene Briefmarke" eine wichtige Rolle spielen sollten.

01.10.1988 Zivildienst beim Roten Kreuz

Am 1. Oktober 1988 rückte ich beim Roten Kreuz OÖ zum Zivildienst ein. Mit einem flauen Gefühl im Magen, ob ich der Aufgabe gewachsen sei, startete ich meine Ausbildung in Meggenhofen.

Groß war der Schock, als ich nach vier Wochen Grundlehrgang erfahren musste, dass ich meinen Dienst im Bezirk Rohrbach ausüben müsse.

Schon wenige Wochen später hatte ich mich an der Ortsstelle Hofkirchen/Mkr. bei meinem Chef und Hausherrn Richard Bauer gut eingelebt. Es waren tolle acht Monate, die mein Leben auf den Kopf stellen sollten.

14.06.1988 Peer Gynt im Theater im Kopf

Ich wurde Zeuge einer sensationellen Theaterinszenierung: Michael Schottenbergs "Theater im Kopf", inszeniert im Zelt vor der Votivkirche das Drama "Peer Gynt" von Henrik Ibsen.

Mit dabei neben dem Regisseur Schottenberg u.a. die blutjunge Julia Stemberger und der damals noch unbekannte Karl Markovics!

09.04.1988 Inszenierung "Die Dreigroschenoper"

Im April 1988 ließ ich mit Freunden der Katholischen Jugend Mauthausen "Die Dreigroschenoper" von Bert Brecht und Kurt Weill im Pfarrheim Mauthausen auferstehen.

Ich inszenierte das Stück gemeinsam mit Erich Greindl und spielte die Rolle des Bettlerkönigs Peachum.

In der Hauptrolle des Mackie Messer agierte der angehende Mathematik- und Physikstudent Wolfram Igor Derntl, der wenig später entschied in Wien Gesang zu studieren und mittlerweile als festes Mitglied der Wiener Staatsoper und der Wiener Hofmusikkapelle ein gefeierte Tenor ist.

Die Inszenierung wurde ein voller Erfolg, sodass wir sogar auf "Tournee" in die Schulstadt Perg gingen und dort zwei Schulvorstellungen vor hunderten Schülern spielten!

Musikalisch wurden wir von Alfred Hochedlinger auf einer alten Orgel begleitet.

04.-08.09.1985 Polenreise mit dem CPM musica viva

Auf Einladung eines polnischen Pfarrers (und Überlebenden des KZ Mauthausen) gingen wir gemeinsam mit dem Rieder Chor auf Konzertreise nach Polen.

Wir wurden bei Gastfamilien in der Pfarre Imielin nahe Kattowitz untergebracht. Die unglaubliche Gastfreundschaft dieser "einfachen Leute" hinter dem Eisernen Vorhang war beispiellos.

Unsere Reise führte uns ua. nach Ausschwitz (ins KZ Ausschwitz-Birkenau), Warschau, Niepokalanow (ins Kloster von Pater Maximilian Kolbe) und in den Wallfahrtsort Tschenstochau (zur "Schwarzen Madonna").

14.04.1985 Uraufführung "Die Hasenfamilie"

Der 14. April 1985 kann durchaus als historischer Moment betrachtet werden. Nur wenige Wochen vor meiner Matura wurde mein Mini-Öko-Drama "Die Hasenfamilie" im Pfarrheim Mauthausen uraufgeführt.

Lange vor meinem ersten PC (siehe handgeschriebene Einladung) und mit sehr einfachen Mitteln inszenierte ich mit meinen Freunden der Katholischen Jugend das Stück in sieben Szenen.

Ich lud auch zahlreiche Ehrengäste (u.a. den Obmann der Vereinten Grünen Österreichs, Steyreggs Bürgermeister Josef Buchner und den Umweltminister Kurt Steyrer) zu der Veranstaltung ein. Letztlich nahm sich allerdings nur RR Dr. Otto Zehetner vom örtlichen Umweltschutzverein Zeit und stellte sich im Anschluss einer Diskussion mit dem Publikum.

07.04.1984 Herkules und der Stall des Augias

Die Katholische Jugend spielte ein wenig gespieltes Stück von Friedrich Dürrenmatt über den politischen Mist zu Zeiten des Herkules. "Und wenn man nicht mehr weiterweiß, dann bildet man `nen Arbeitskreis!"

Ich war nur als Requisiteur dabei, konnte u.a. meinem Bruder beim "Schauspielen" zuschauen.